FALLBEISPIEL - TIEFBAU
Baugrunduntersuchung für eine Straßen- und Kanalbaumaßnahme
Für die Ausschreibungen von Straßen- und Kanalbaumaßnahme oder Baugebietserschließungen werden planungsseitig eine Reihe von geotechnischen und abfalltechnischen Informationen benötigt.
Am Beispiel einer Baugrunduntersuchung für eine Straßen-/ Kanalbaumaßnahme möchten wir ihnen nachfolgend einen Überblick über unser Leistungsspektrum vermitteln. Sie erfahren, welche Untersuchungen standardmäßig ausgeführt werden und welche Informationen das Gutachten beinhaltet.
Geländearbeiten
- Sichtung von Leitungsbestandsplänen, Verkehrssicherungsmaßnahmen
- Festlegung der Straßen-/ Baugrundaufschlüsse
- Durchführung der Aufschlussarbeiten mit Hilfe von Kernbohrungen, Handschürfen und Rammkernsondierungen
- Probenahme (Schwarzdecken, Frostschutzschicht, vorhandene Leitungsgrabenverfüllungen, gewachsener Boden)
- Verschließen der Straßenaufschlüsse mit Bohrgut, Kaltmischgut oder Beton
- Einmessen der Positionen nach Höhe und Lage
- Fotodokumentation
Anzahl und Tiefe der Sondierungen hängen sehr stark von den örtlichen Standortverhältnissen ab (starkes Relief, wechselnde Bodenbeschaffenheit, etc.). Üblicherweise wird bei Linienbauwerken – in Anlehnung an die DIN 4020 – ca. alle 30-50 m ein Aufschluss angelegt. Die Erkundungstiefe liegt bei > 1 m u. Erdplanum bzw. Kanalsohle.
Bodenmechanische Laborversuche
Zur Bestimmung der Korngrößenzusammensetzung und der Frostempfindlichkeit von bestehenden Tragschichten werden Siebanalysen nach DIN 18123 ausgeführt.
Weitere bodenmechanische Laborversuche, die an bindigen Bodenproben ausgeführt werden:
- Wassergehaltsbestimmungen nach DIN 18121
- Bestimmung der Zustandsgrenzen nach DIN 18122
- Proctorversuch nach DIN 18127
- Bestimmung des organischen Gehalts nach DIN 18128
- Bestimmung des Wasseraufnahmevermögens nach DIN 18132
Laborchemische Analysen
Um eine abfalltechnische Einstufung des bei den Tiefbauarbeiten anfallenden Schwarzdeckenaufbruchs vornehmen zu können, werden ausgewählte Schwarzdeckenproben untersucht. Dabei werden spezifische Parameter (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe PAK n. EPA, Phenolindex) untersucht, um eine ggf. vorhandene Teer-/ Pechstämmigkeit nachzuweisen.
Zur abfalltechnischen Einstufung der Aushubmaterialien werden an Bodenmischproben LAGA-Untersuchungen ausgeführt. Somit kann das Bodenaushubmaterial im Hinblick auf eine Verwertung / Entsorgung beurteilt werden.
Zeichnerische Darstellung der Untersuchungsergebnisse
Die im Gelände sowie im Labor gewonnenen Daten werden im Büro ausgewertet und in Form von Lageplänen,
Bodenprofilen und geologischen Schnitten graphisch dargestellt.
Gutachten
Sind alle Daten ausgewertet und dargestellt, werden die Ergebnisse in einem Geotechnischen Bericht zusammengefasst. Darin enthalten sind alle erforderlichen Angaben für das ausschreibende Planungsbüro:
- Ausführliche Beschreibung der erkundeten Boden- und Grundwasserverhältnisse
- Angabe von Bodenkennwerten, Bodengruppen, Wasser- und Frostempfindlichkeit
- Angabe von Bodenklassen nach DIN 18300, 18301, 18319
- Empfehlungen zum Kanalbau: Bauweise, Verbau, Wasserhaltung, Sohlstabilisierung, Wiederverwendung örtliche Aushubmaterialien, Grabenverfüllung, Verdichtungsvorgaben
- Empfehlungen zum Straßenbau: Stärke des Straßenoberbaus nach RSTO 01, erforderliche Sohlstabilisierung im Bereich des Planums durch Stabilisierungsschicht oder Bodenverbesserung mit Bindemittel, Verdichtungsvorgaben in Abhängigkeit der Straßenbauklasse und der Frostempfindlichkeit des Unterbaus / Untergrunds
- Abfalltechnische Angaben: Teer-/ Pechstämmigkeit von Schwarzdecken und LAGA-Einstufungen von örtlichen Böden / Aushubmaterialien
Beispiel für den Inhalt eines „Straßen- und Kanalbau“-Gutachtens:
Gerne unterbreiten wir Ihnen ein separates, auf Ihr Bauvorhaben abgestimmtes Preisangebot.