FALLBEISPIEL - HOCHBAU
Baugrunduntersuchung – Beispiel für ein Wohngebäude
Am Beispiel einer Baugrunduntersuchung für ein Wohngebäude möchten wir ihnen nachfolgend einen Überblick über unser Leistungsspektrum vermitteln.
Sie erfahren, welche Untersuchungen unter Beachtung der DIN-Vorgaben standardmäßig ausgeführt werden, wie ein Bodengutachten aufgebaut ist und was die Untersuchungen mit abschließender Gründungsberatung in der Regel kosten.
Geländearbeiten
- Einmessen des Baufeldes
- Festlegung der Sondieransatzpunkte
- Durchführung der Bodenaufschlussarbeiten, Bodenansprache, Bodenprobenahme
- Einmessen der Positionen nach Höhe und Lage
- Fotodokumentation
Um die Baugrundverhältnisse am Untersuchungsstandort fachgerecht zu erkunden, werden in der Regel Sondierungen abgeteuft. Hierbei handelt es sich um Rammkernsondierungen nach DIN EN-ISO 22475-1 (direkte Bodenaufschlüsse) und um Schwere Rammsondierungen nach DIN EN-ISO 22476-2 (indirekte Bodenaufschlüsse). Nur in Ausnahmefällen sind aufwendigere Untersuchungsmethoden wie z.B. Baggerschürfe oder Großkernbohrungen erforderlich.
Anzahl und Tiefe der Sondierungen sind in der DIN 4020 geregelt. Je nach Bauflächengröße werden üblicherweise 3-4 (bis ca. 150 m² Grundfläche) oder bei Mehrfamilienwohnhäuser mitunter auch 5-6 Sondierungen abgeteuft. Die Mindesterkundungstiefe liegt bei ≥ 4-5 m unter Fundamentunterkante (d.h. mindestens 5-6 m u. Gelände bei nicht unterkellerten Gebäuden und mindestens 7-8 m u. Gelände bei unterkellerten Häusern).
Mit Hilfe der Rammkernsondierungen werden gestörte Bodenproben schichtweise entnommen und von einem Geologen „angesprochen“, d.h. der Boden wird hinsichtlich seiner Kornzusammensetzung und seiner Konsistenz untersucht. Schichtenweise oder je laufenden Meter werden Bodenproben in luftdichte Behälter verpackt. Sollte Grundwasser angetroffen werden, wird der Wasserstand nach Bohrende und später - als sogenannte Ruhewasserspiegel - eingemessen. Je nach geplantem Bauwerk ist eine Grundwasserprobe zu entnehmen und im Labor auf betonaggressive Inhaltsstoffe analysieren zu lassen.
Bei der Durchführung von Rammsondierungen werden die Eindringwiderstände des Bodens aufgezeichnet, die eine Aussage über die Lagerungsdichte bzw. Tragfähigkeit des anstehenden Bodens zulassen.
Die detaillierte Einmessung der Untersuchungspositionen nach Höhe und Lage bildet in der Regel den Abschluss der Feldarbeiten.
Laborarbeiten
Durchführung von bodenmechanischen Laborversuchen wie
- Wassergehaltsbestimmungen nach DIN 18121
- Zustandsgrenzenbestimmungen nach DIN 18122
- Korngrößenbestimmungen nach DIN 18123
- Bei organischen Böden: Bestimmung des organischen Gehalts nach DIN 18128
- Bei sehr tonigen Böden: Bestimmungen des Wasseraufnahmevermögens nach DIN 18132
Zeichnerische Darstellung der Untersuchungsergebnisse
Die im Gelände sowie im Labor gewonnenen Daten werden im Büro ausgewertet und in Form von Lageplänen, Bodenprofilen und geologischen Schnitten graphisch dargestellt.
Erdstatische Berechnungen
Je nach geplantem Bauwerk und/oder der vorliegenden Baugrundsituation werden Setzungs−, Grundbruch− oder Fundamentberechnungen nach DIN 4017/4019 durchgeführt. Anhand der Berechnungen kann die erforderliche Standsicherheit für das Bauwerk ermittelt und die zulässige Bodenpressung unter Berücksichtigung der Bauwerkssetzungen ermittelt werden.
Baugrundgutachten
Sind alle Daten aufgetragen und dargestellt, werden die Ergebnisse in einem Geotechnischen Bericht zusammengefasst. Darin enthalten sind alle erforderlichen Angaben für den Architekten, Statiker und die bauausführende Firma:
- Ausführliche Beschreibung der erkundeten Boden- und Grundwasserverhältnisse
- Angabe von Bodengruppen, Bodenklassen, Wasser- und Frostempfindlichkeit
- Angabe von max. zulässiger Bodenpressung und Bodenkennwerten
- Angabe von Grundbruchsicherheit und Setzungen
- Gründungsempfehlungen (Fundamentsystem, Gründungstiefe, etc.)
- Hinweise und Empfehlung zur Bauausführung (Erdbau und Gründungsarbeiten)
- Zulässige Böschungswinkel, Trockenhaltung der Baugrube, Planumsschutz
- Feuchtigkeitsschutz von erdberührenden Bauwerksteilen
- Versickerungsfähigkeit des Baugrunds im Hinblick auf eine Regenwasserversickerung
Beispiel für ein Inhaltsverzeichnis eines Bodengutachtens:
Kosten
Die Kosten eines Baugrundgutachtens für ein Einfamilienwohnhaus (Abmessungen ca. 10x10m, in Abhängigkeit der Gebäudestruktur und Baugrundsituation) belaufen sich in der Regel zwischen 750 € und 1500 € netto. Den exakten Preis können wir Ihnen nennen, wenn Sie uns nähere Informationen über die Lage und den Umfang Ihres Bauvorhabens zukommen lassen.
Gerne unterbreiten wir Ihnen ein separates, auf Ihr Bauvorhaben abgestimmtes Preisangebot.